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Cell phone diaries - iPhone 13 - Rainer Strzolka

Ich war immer gerne ein Mensch, der dieser Zeit die Zeitgenossenschaft verweigerte. Bis ich merkte, daß man ohne "smart phone" langsam wie ein Paria behandelt wird. Wenn sogar die aggressiv bettelnden Zigeuner in der Innenstadt mehrere Smartphones um die dick schwabbelnde Hüfte hängen haben, kann ich nicht mehr länger abseits stehen. Abgesehen von den Problemen, sein Gepäck in Andorra wiederzufinden, wenn man kein Smartphone hat. 
Ich halte Smartphones für die übelste Erfindung der Menschheit. Es richtet in den Köpften mehr Schäden an als die Atombombe: vollständige Nihilierung des Verstandes.
Ich habe mich aber dennoch taper dem Selbstversuch ausgesetzt und nutze das abgelegte Smartphone einer guten Freundin zum ... fotografieren. Photographieren kann man das nicht nennen. Ich wollte im Selbstversuch erproben, wie weit meine Photographie zur Knipserei verkommt. Keine Tele-Rolleiflex, keine Leica M6. Smartphone. Smartphone als Mittel photographischer Selbsterniedrigung.


Die Ergebnisse zeige ich hier für eine Weile. Irgendwann werden sie verschwinden.
Sogar ganze Planeten verschwinden. Wenn die Erde weg ist, wird das Universum friedlicher sein. Und smartphone-los.

Achates. Das Smartphone Tagebuch vom 19.09.2025 bis 4.10.2025